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Wer bestimmt Ihre digitale Agenda: Ihr C-Level oder Covid-19?


Lars Linnekogel
25.05.2020
Lars Linnekogel
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Sind Sie auch schon darüber gestolpert? Bei LinkedIn, Twitter und Co. wird gerade ein Quiz zur Frage Wer treibt Ihre digitale Transformation voran geteilt.

A: CEO
B: CTO
C: Covid-19

Dies wäre ja amüsant, wenn nicht eine traurige Wahrheit dahinter steckte. Die digitale Transformation stand zwar in den letzten Jahren bei nahezu jedem Unternehmen auf der To-Do-Liste. Dennoch haben es nur einige zu dem Punkt geschafft, an dem sie eine Krise wie die aktuelle über digitale Lösungen abfedern können.

Plakativ ausgedrückt: Viele Unternehmen sind noch nicht digital genug. Dies wird C-Level-Executives gerade landauf, landab vor Augen geführt. Um entschlossenes Handeln zu demonstrieren, wird nun mobil gemacht: Die Digitalisierung muss nachgeholt werden, und zwar im Schnellverfahren.

Laut einer aktuellen DMEXO-Studie erwarten 70 % der Befragten eine rapide Beschleunigung der digitalen Transformation als Folge der Corona-Pandemie. Doch zu viel krisengetriebener Aktionismus führt nicht selten ins unternehmerische Aus:

  • unüberlegtes Handeln verursacht Fehler
  • Fehler werden schnell teuer, eine zweite Chance gibt es oft nicht
  • jemand anderes macht es besser und übernimmt Marktanteile

Die aktuelle Krise wird uns länger beschäftigen als nur ein paar Wochen. Sie ist ein Marathon, kein Sprint.

Kluge Unternehmer setzen deshalb trotz des steigenden Drucks auf langfristige, wohlüberlegte Maßnahmen. Diese brauchen ein anderes Ziel als das pure Überleben der Krise.

 

Adding Purpose: keine digitale Transformation ohne Ziel

Wenn wir gerade über Quizfragen sprechen, hier kommt noch eine für Sie: Was haben das Corona-Virus und Uber gemeinsam?

Sie sind beide Disruptoren. Was Uber für den Taximarkt war, ist Corona für nahezu jede Branche: ein absoluter Game Changer.

Die Rahmenbedingungen ändern sich. Das geflügelte Wort „nichts wird mehr sein so, wie es einmal war“ ist nicht mehr weit von der gefühlten und tatsächlichen Realität entfernt. Das gilt besonders für die Digitalisierung der Gesellschaft und Geschäftswelt.

  • Covid-19 hat bei Unternehmen und Verbrauchern eine Menge Probleme erzeugt. Ganz oben auf Ihrer digitalen Agenda sollte daher stellen, diese akuten Probleme Ihrer Kunden zu lösen.
  • Gleichzeitig wirkt sich die Pandemie auch auf die internen Abläufe aus. Zweites Ziel der digitalen Agenda sollte daher sein, Ihr Unternehmen auf eine größtenteils digitale Welt auszurichten.

Es stimmt, Unternehmer müssen jetzt aktiv werden jedoch mit Ziel und Verstand. Digitale Transformation sollte immer purpose-driven sein. Wer dies jetzt nicht begreift, dürfte es in Zukunft schwer haben und könnte bald von seiner Konkurrenz abgehängt werden.

 

Die zwei Seiten Ihrer digitalen Agenda

Die Pandemie hat den Digitalisierungsdruck erhöht. Dennoch ist es Ihr C-Level, das den individuellen Purpose definiert und eine entsprechende Strategie erarbeitet.

Strategisches Vorgehen bedeutet, zunächst den Demand für das eigene Unternehmen von zwei Seiten zu prüfen:

 

1. Intern: Das eigene Unternehmen im Blick

Analysieren Sie Ihr Projektmanagement, Ihre Kommunikation und Ihre Prozesse. Wie ist die Zusammenarbeit organisiert? Was davon läuft aktuell noch auf traditionellen Wegen, was sind die Alternativen? Wo lassen sich mit digitalen Mitteln Kosten senken und Abläufe beschleunigen?

Beispiele: 

    • Collaboration-Tools: Corona hat uns gezeigt, dass wir nicht immer und überall präsent sein müssen, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. Slack, Asana, Dropbox und andere Collaboration-Tools begleiten uns durch unseren digitalen Arbeitstag, funktionieren papierfrei und ersetzen durchaus auch mal eine Geschäftsreise. 
  • Autonome Produktion: Mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik wird selbst in der Fertigungsindustrie Remote Work möglich. Dabei steuern sich Intelligente Objekte selbstständig durch ganze Wertschöpfungsketten, buchen ihre Bearbeitungsmaschinen und ihr Material und organisieren ihre Auslieferung zum Kunden. Dies kann dann von den Mitarbeitern durchaus auch von zuhause  überwacht werden.
  • Automatisierung der Supply-Chain und operativer Prozesse: Ein großer Vorteil der digitalen Transformation sind automatische Abläufe. Bei der Lieferkette verbessern sich so die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, während gleichzeitig der Aufwand für die Mitarbeiter durch geringere Touchpoints sinkt.
  • Integration von Daten: Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist eine optimierte Datenstrategie erforderlich. Alle Datensysteme müssen zusammenarbeiten und in die internen Prozesse des Unternehmens integriert werden.

 

2. Customer Facing: Den Markt im Blick

Evaluieren Sie als nächstes, wie digital Ihr Unternehmen nach außen auftritt. Welche Sales-Channels nutzen Sie? Welche Produkte und Services können Sie digitalisieren. Wie können Sie dabei noch schneller und integrierter vorgehen? Die Krise weitet den Markt aus für Geschäftsmodelle, Services oder Produkte, die Bedürfnisse sofort und ortsunabhängig erfüllen. Kunden möchten den Film jetzt streamen, die Dienstleistung sofort nutzen. Analoge Lösungen und Produkte stehen dem eher im Weg.

Beispiele:

  • Digitaler Vertrieb: Die enge Anbindung von Kunden über Schnittstellentechnologien wie EDI wird seit Jahrzehnten praktiziert. Mit neuesten API-Technologien lassen sich die Kundenbeziehungen jetzt noch kostengünstiger und agiler digital abbilden.
  • Personalisierung im Customer Care: Wenn Sie Ihre Kunden nicht kennen, können Sie ihnen auch nicht das geben, was sie wollen. Digitale Prozesse helfen Ihnen, datenbasierte Einblicke in die Wünsche und Absichten Ihrer Kunden zu erhalten und für sie individuelle Serviceerlebnisse bereit zustellen. Das stärkt die Kundenbindung und sichert Ihnen wertvolles Zukunftsgeschäft schon jetzt in der Krise.
  • After-Sales Service: Dienstleistungen nach dem Produktverkauf sind eine veritable Ertragsquelle vor allem im Industriegüterbereich und anderen technologieorientierten Branchen. Durch eine tiefe CRM-Integration verstehen Sie die Geschäftsmöglichkeiten im After-Sales-Bereich noch besser und können so Services, etwa in der Instandhaltung, Wartung und Ersatzteilversorgung, als maßgeschneiderte Lösungen platzieren.

 

Ihre holistische Strategie für die digitale Transformation

Nun haben Sie ein klareres Bild davon, was Sie mit Ihrer digitalen Agenda erreichen wollen.

Purpose-driven bedeutet jedoch nicht, mit einem Tunnelblick das Ziel zu fokussieren und alles andere (z. B. die Compliance der Mitarbeiter) auszublenden.

Der Umgang mit komplexen Systemen wie Ihr Unternehmen eines ist erfordert vielmehr einen holistischen Ansatz: 

  • Digitale Transformation ist dann erfolgreich, wenn sie aus einem gemeinsamen Verständnis und vereinter Anstrengung aller Beteiligten resultiert.
  • Dabei ist Ihr C-Level entscheidend. Dieses entwickelt die holistische Strategie auf Basis der Needs des Marktes. Außerdem bezieht es alle Stakeholder mit ein. Zum Beispiel hat ein CEO bei disruptiven Veränderungen die Mission und Vision des Unternehmens vor Augen, während seine C-Suite sicherstellt, dass die Technologie bereit ist und dass alle Stakeholder die geplanten Schritte unterstützen.
  • All dies geht nicht ohne Fingerspitzengefühl: Empathie und Mut sind notwendig, um die richtigen Schritte zu gehen, aber gleichzeitig die Mitarbeiter an Bord zu haben. Dies gilt umso mehr in diesen Zeiten, die uns in emotionaler wie wirtschaftlicher Hinsicht verunsichern.

 

3 Key Takeaways für Unternehmer

  • Lassen Sie sich von Covid-19 nicht das Steuer über Ihre digitale Agenda aus der Hand nehmen. Die Corona-Krise ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Handeln Sie entsprechend langfristig orientiert.
  • Ihre digitalen Transformation sollte purpose-driven sein. Finden Sie Ihre Ziele und behalten Sie diese bei jeder Maßnahme im Fokus.
  • Statt Ihre digitale Agenda im Alleingang voranzutreiben, setzen Sie auf einen holistischen Ansatz, der alle Stakeholder mit ins Boot holt.

TTE unterstützt Unternehmer jetzt dabei, ihre digitale Agenda nicht über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg umzusetzen, sondern gemeinsam mit ihnen: Strategy with the people, driven by the C-Suite. Unsere Experten für digitale Transformation stehen Ihnen zur Seite. Lassen Sie uns sprechen.

 

 

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